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VERSPIELTE CHANCE ODER KALKÜL?
Erste Hinterlader-Revolver

Noch bevor Samuel Colts Patente für die Mechanik seiner Revolver ausliefen, erwarb Rollin White, einer von Colt's Ingenieuren, das Patent für die vollständig durchbohrte Revolvertrommel, entwickelt für das Verschießen von Metallpatronen. Damit eröffnete sich für Colt die Chance, nun auch Pionier bei der Entwicklung von Hinterlader-Revolvern zu werden.

Doch Samuel Colt zeige kein Interesse. Er kannte seine Kunden - vorrangig die Armee der Vereinigten Staaten von Amerika - und deren konservativ gesinnte Ausstatter. Colt wusste, dass er es sich nicht leisten durfte, seinen guten Ruf, welchem er den Verkauf hunderttausender Revolver verdankte, durch die Produktion von "avantgardistischem Klimbim" zu gefährden. Der Bürgerkrieg stand vor der Tür, Colt würde weiterhin hunderttausende Perkussionsrevolver verkaufen. Der Umstieg auf die Herstellung von Revolver für Metallpatronen würde ihn aber aus dem Geschäft werfen, seine größten und wichtigsten Kunden waren noch nicht bereit, derartig neumodische Waffen zu kaufen.

Entsprechend frustriert verließ Rollin White seinen Arbeitgeber, um sich kurz darauf mit Horace Smith und Damiel Baird Wesson zu verbünden. Als genialer aber wenig geschäftstüchtiger Techniker konnte Rollin White aus dieser Liaison allerdings keine Vorteile für seine Person ziehen, während die aus dieser Zusammenarbeit hervorgehende Firma "Smith & Wesson" - nun ihrerseits Pionier der Herstellung von Revolvern für Metallpatronen - Weltruhm erlangen sollte.

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