Ein Überblick
Die ersten Schusswaffen sah die "Neue Welt" mit den Musketen und Kanonen, weilche europäische Seefahrer Ende des 15. Jahrhunderts mit sich brachten. Über mehr als einhundert Jahre sollte die europäische Präsenz in Amerika ausschließlich vom Militär bestimmt sein. Stützpunkte waren mit Kanonen ausgestattet, die Soldaten mit Hellebarden, Speeren, Bogen, und eben auch ersten Luntenschloss Musketen bewaffnet.
Anfang des 17. Jahrhunders begann die Besiedlung Nordamerikas, und damit der Handel mit den Eingeborenen. Viele Siedler besaßen eigene Gewehre, bedeutender waren Schusswaffen aber als Handelsware, die man bei den Amerikanischen Ureinwohnern gegen Tierfelle, vor Allem Biberfelle, eintauschte.
Diese Schusswaffen stammten aus Europa, hauptsächlich aus Großbritannien und Frankreich. In der Neuen Welt waren die erforderlichen Bodenschätze noch nicht einmal entdeckt, geschweige denn konnte man sie fördern.
Dennoch siedelten sich erste Waffenschmiede in Amerika an, teils um Waffen zu reparieren, teils um aus den Komponenten zerstörter Waffen neue aufzubauen. Obwohl bereits um 1720 Laufmühlen geplant wurden, ab 1760 erste Büchsenmacherschulen entstanden, dauerte es bis ins frühe neunzehnte Jahrhundert, bis Gewehre aus ausschließlich amerikanischen Komponenten hergestellt werden konnten. Dennoch war die amerikanische Longrifle eine einzigartige, ungewöhnlich präzise Waffe, deren Ruf ab 1770 selbst in Europa legendär wurde.
Von diesem Zeipunkt an gewannen amerikanische Waffen rapide an Bedeutung. Eigens entwickelte Technologien ermöglichten um 1820 die Serienfertigung mit austauschbaren Komponenten, und obwohl bis zum Ende des amerikanischen Bürgerkriegs 1865 noch Vorderlader-Musketen die Standardbewaffnung des Soldaten bildeten, waren bereits ein- und mehrschüssige Gewehre für Metallpatronen erhältlich.