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DER ERFINDER DES PERKUSSIONSREVOLVERS
Die Samuel Colt-Story, Teil 1

Der Legende nach ist dem 1814 geborenen Samuel Colt die Idee zu seinen Revolvern als sechzehnjähriger während einer Schiffsreise, beim Beobachten des Steuerrades, gekommen. Er soll noch auf dem Schiff begonnen haben, Holzmodelle einzelner Baugruppen zu schnitzen. Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Darstellung jedoch um ein patriotisches Märchen. Samuel Colt war wohl mehr ein kluger Geschäftsmann als ein Erfinder. Unbestritten verstand er es aber, vorhandene erfolglose Seitenwaffen so entscheidend zu verbessern und zu vermarkten, dass sein Name heute noch synonym für „Revolver“ steht.

Basis von Colt's Ideen dürfte der 1818 patentierte Steinschloss-Revolver von Artemus Wheeler aus Massachusetts gewesen sein, für den Elisha Collier im selben Jahr in England, sowie Cornelius Coolidge 1919 in Frankreich ein Patent erwarben. Zu diesem Zeitpunkt war die Perkussions-Zündung jedoch bereits erfunden, die Waffe war von Beginn an veraltet, nebenher viel zu teuer und somit von vornherein erfolglos. Viele der in England produzierten Waffen dieses Typs wurden nach Indien geliefert. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass der junge Samuel Colt auf seiner Reise einige davon gesehen hat.

Colt entwickelte einen funktionellen Mechanismus für den Transport und die Verriegelung der Trommel. Beim Spannen des Hahns wurde die Trommel automatisch so weiterbewegt, sodass die nächste Kammer am Lauf lag und dort in der richtigen Position verriegelt wurde. 1835 erwarb er das französische und englische Patent für seinen Revolver, ein Jahr später auch das amerikanische. 1836 eröffnete auch seine „Colt Patent Arms Manufacturing Company“ in Paterson, New Jersey die Produktion.

Der erste von Colt in Serie produzierte Revolver war eine fünfschüssige Waffe, nach seiner Produktionsstätte in Paterson benannt. Es entstanden verschiedene Serien, die No1 im Kaliber .28" und .32", auch "Baby Paterson" genannt, gefolgt von der No.2 "Pocket" in den Kalibern .31" und .34", in denen auch das Modell No. 3 "Belt" erschien.

 

Eine Modellreihe No.4 wurde nicht aufgelegt, ab 1838 erschien die Serie No.5 im Kaliber .36". Es wurden etwa 1.000 Stück mit Lauflängen zwischen 4" und 12" produziert, davon nur etwa 300 mit Ladepresse. Aufgrund der geringen Stückzahl hergestellter und der noch geringeren Stückzahl erhaltener Waffen ist der Paterson heute ein begehrtes aber kaum erschwingliches Sammlerstück. In seiner Zeit war Samuel Colt's Erstling jedoch noch unausgereift und daher wenig erfolgreich.

Der Verzicht auf einen Abzugsrahmen, und der ins Gehäuse versenkte Faltabzug, der erst beim Spannen des Hahns ausgeklappt wird, sowie die in der ursprünglichen Serie noch fehlende Ladepresse geben dieser Waffe ihr unverkennbares Erscheinungsbild. Zum Laden mussten die meisten Modelle des Paterson zerlegt werden. Erst nachdem die Trommel gefüllt war, konnte der Revolver schussbereit zusammengebaut werden. Aus diesen Tagen stammen jene zeitgenössische Zeitungsannoncen, in denen selbst Schuster und Schlosser offerierten: "Wir reinigen und laden Ihre Waffe". Dieses Angebot galt vor Allem den Besitzern kleiner Taschenpistolen wie dem äußerst beliebten Deringer, die ohne Ladestock ausgeliefert wurden. Aber auch die Besitzer eines Colt Paterson nutzten solche Angebote gerne. Sie hatten selten Kugeln im Haus, außerdem kein Werkzeug, um diese ohne große Anstrengung in die Trommel zu pressen. Der Durchmesser von Revolverkugeln für Perkussionsrevolver ist größer als die Bohrungen in der Trommel, sie müssen beim Laden entsprechend abgerieben werden. Das zum Paterson mitgelieferte Multifunktions-Tool war zwar theoretisch genial durchdacht, für den praktischen Gebrauch aber kaum geeignet.

Die Unhandlichkeit von Samuel Colts Paterson Revolver ließ diesen trotz aller Bemühungen zum wirtschaftlichen Flop werden. 1842 musste Colt den Konkurs seiner Firma in Paterson anmelden, die meisten Werkzeuge wurden versteigert.

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