FAUSTFEUERWAFFEN
Ein Überblick
Auf dem amerikanischen Kontinent hatten Faustfeuerwaffen zunächst eine untergeordnete Bedeutung. Offiziere trugen Steinschloss-Pistolen als Sekundärwaffe, gelegentlich auch Selbstverteidigung, aber nur für die wenigsten Privatpersonen waren Faustfeuerwaffen von Interesse. Denn obwohl der Bedarf an kleinen, verdeckt zu tragende Schusswaffen durchaus gegeben war, konnte die einschüssige Pistole mit Steinschloss-Zündung den Anforderungen bis ins 19. Jahrhundert hinein nicht gerecht werden.
Mit der Umstellung auf die Perkussions-Zündung änderte sich die Situation. Unterhammer-Pistolen wurden von Farmern zur Selbstverteidigung im Stiefel getragen, die winzigen Taschenpistolen von Henry Deringer waren nicht nur bei Spielern beliebt.
Wirkliche Berühmtheit erlangten allerdings erst die mehrschüssigen Revolver Samuel Colts, die in einem ersten Versuch ab 1836, nach 1848 dann zu hunderttausenden Stück gefertigt wurden, - sowohl großkalibrige, langläufige Varianten für das Militär als auch kleinere Taschenrevolver zur Selbstverteidigung für Privatpersonen. Noch heute kennen Amerikaner den alten Ausspruch: "God created man, but Samuel Colt made them equal" (Gott schuf den Menschen, Samuel Colt machte ihn gleichberechtigt). Womit ausgedrückt wird, dass Colt's preiswerte Revolver es erstmals jedem Menschen erlaubten, sich mit einer reellen Chance gegen kriminelle Angreifer zu wehren.